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Zwickau hat eine Fläche von 102,6 km². Die Nord-Südausdehnung beträgt ca. 19 km und die Ausdehnung von Ost nach West ca. 11 km. Zum größten Teil gehört Zwickau zum Erzgebirgsvorland. Im Südwesten liegt ein kleiner Teil, welcher zum Vogtland zählt. Das westsächsische Zwickau befindet sich am Eingang zum Westerzgebirge. Nicht weit vom Westufer der Zwickauer Mulde liegt das Stadtzentrum. Am Ostufer ist der Brückenberg mit seinen Bergkellern zu finden. Im Westen erstreckt sich der Windberg und im Norden der Zwickauer Stadtpark. Wälder und feine Hügel prägen das Bild. Dazwischen finden sich farbenfrohe Wiesen und klare Bäche.
Im Jahre 1118 wurde Zwickau das erste Mal urkundlich als Zcwickaw erwähnt. Als „oppidum“ wird die Stadt im Jahre 1212 bezeichnet. Damit ist der Landkreis eine befestigte größere Siedlung. In den noch recht jungen Jahren musste Zwickau einen Stadtbrand verkraften. Hierbei wurde alles innerhalb der Ringmauer zerstört.
Von 1492 bis 1493 wurden die ersten sächsischen Münzen hergestellt. Darauf zu sehen war der Kurfürst Friedrich III. Aufgrund seines Barts wurden die Münzen auch „Bartgroschen“ genannt. Der Fund von Silber auf den Schneeberg verhalf der Stadt zum Aufschwung. Die Stadt wurde zur Versorgungsbasis. Das Silber wurde vor allem von Zwickauern Bürgern abgebaut.
In den Jahren 1520 bis 1522 predigten Thomas Müntzer und Martin Luther in Zwickau. Zwickauer Bürger stürmten im selben Jahr den Grünhainer Klosterhof und es kam zu einer Bilderstürmung. Religiöse Werke wurden zerstört. Ein Jahr später wurde die Reformation eingeleitet. 1798 wurden Maßnahmen getroffen, um die Stadt auszuweiten. Dafür musste die alte Stadtmauer abgetragen werden.
Ab 1838 wurde Steinkohle abgebaut. Dies übernahmen große Steinkohlewerke wie die Zwickauer Bürgergewerkschaft, der Zwickauer Steinkohlenbau-Verein und der Erzgebirgische Steinkohlenaktienverein. 1845 wurde die Eisenbahnlinie zwischen Zwickau und Werdau geöffnet.
Die erste NSDAP-Ortsgruppe wurde am 11. Oktober 1921 gegründet. Gründer war der Schlosser Fritz Tittmann. In der Zeit wurden die Grabenwege in Adolf-Hitler-Ring umbenannt. Auch in Zwickau befand sich ein Konzentrationslager. Dies wurde im Schloss Osterstein vorübergehend eingerichtet. Die Pogromnacht forderte viele Wohnungen von jüdischen Bürgern, eine Versammlungsstätte und die Kapelle des Jüdischen Friedhofs.
Der 10. Juli 1954 brachte einen weiteren Niederschlag der Stadt. Ein Hochwasser überflutete die Stadt. 1977 wurde dann die letzte Schachtanlage geschlossen. Der letzte Trabant verließ das Sachsenringwerk 1991.
Noch vor dem Millennium wurde die Regionalbahnteilstrecke Hauptbahnhof-Glück-Auf-Center-Stadtzentrum eingeweiht.
Um die Geschichte der Stadt Bewohnern und Besuchern näher zu bringen, wurde 2003 das stadtgeschichtliche Museum eröffnet. Ein weiteres Museum entstand ein Jahr später. Das August Horch Museum wurde an der Geburtsstätte von Audi eröffnet. 2015 konnte das VW-Werk sein 5.000.000 Auto verzeichnen.
Zwickau ist vor allem durch die Automobilindustrie bekannt geworden. Und auch heute gehört der Landkreis zur Nr. 1 in Ostdeutschland. Doch schon lange ist das nicht die einzige Branche, die Zwickau bedienen kann. Die Chemie- und Pharmabranche bietet eben soviel Arbeitsplätze, wie der Maschinenbau. Aber auch Unternehmen aus dem Handel, Handwerk und der Dienstleistungsbranche sorgen für eine abwechslungsreiche Wirtschaft. Das liegt besonders an der zentralen Lage und der guten, ausgebauten Infrastruktur.
Die Anfänge des Automobilbaus in Zwickau gehen auf das Jahr 1904 zurück. August Horch gründete die A. Horch & Cie Motorwagen-Werke AG. Der Grundstein für den bedeutendsten Industriezweig der Region wurde gelegt. Als es zum Streit mit seinen Teilhabern kam, verlässt Horch gegen eine Abfindung von 20.000 Reichsmark 1909 die Firma und gründete die August Horch Automobilwerke Zwickau GmbH – ebenfalls in Zwickau. Aufgrund weiterer Streitigkeiten benannte August Horch die Firma in Audi um – die lateinische Übersetzung von Horch. Zur Automobilausstellung im Jahr 1921 wurde dann der Audi Typ K präsentiert. Erstmals war das Lenkrad nicht mehr auf der rechten, sondern auf der linken Seite. Doch der wirtschaftliche Erfolg blieb aus. Erst nachdem 1928 Jörgen S. Rasmussen – Geschäftsführer der DKW-Werke – die Aktienmehrheit übernahm, ging es wirtschaftlich bergauf. Das lag vor allem an der Fertigung des Kleinwagens DKW-Typ Front. Dieser war das erste Serienauto mit Vorderradantrieb. Unter Experten gilt diese Neuerung als beispielhaft für den modernen Automobilbau.
Im Jahr 1932 schließen sich Wanderer, Horch, DKW und Audi in der Auto-Union AG zusammen – nach Opel in Rüsselsheim der zweitgrößten Automobil-Konzern Europas. Das Zeichen der Auto-Union, die vier Ringe, werden zum Symbol des sächsischen Automobilbaus. In den Horch-Werken wurden überwiegend Limousinen mit schwerer Karosserie und großen Motoren gefertigt. Mit der Entwicklung des Horch 8 in den 20er Jahren stieg das Unternehmen zum Marktführer im Luxusklassesegment auf. Auch der technologische Fortschritt wirkte sich positiv aus. So wurden fertige Teile von Zulieferern bezogen. Allein im Jahr 1931 gab es 249 Zulieferer. Die Fertigung für zivile Fahrzeuge endete jedoch im Jahr 1940. Jetzt wurde auf Kriegsproduktion umgestellt.
Im Zeitraum von 1945 bis 1948 wurden die Auto-Union-Betriebe zum Teil demontiert. Die bisherigen Besitzer wurden enteignet. Die in der DDR grassierende Materialknappheit wirkte sich auch auf die Automobilindustrie in Zwickau aus. Trotz des hohen Bedarfs an Kleinwagen war die Produktion stark eingeschränkt. Es wurde fieberhaft an einem Ersatzstoff geforscht. 1955 wurde dann die Neuentwicklung P 70 Typ Zwickau der Öffentlichkeit vorgestellt. Der erste Gebrauchswagen in Deutschland mit serienmäßiger Kunststoffkarosserie. Im Jahr 1958 wurde aus Horch und Audi dann die VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Der Hauptbestandteil der Fertigung war der Typ P50. Die kleinere und preiswertere Ausführung des P70. Der P50 wurde zum ostdeutschen Volkswagen. Bekannt wurde dieser unter den Namen Trabant. Das Modell wurde über mehrere Jahrzehnte weiterentwickelt.
Der Zusammenbruch der DDR und der sich anschließende gesellschaftliche Wandel berührten auch stark den Automobilbau in Zwickau. Der letzte Trabant lief im April 1991 vom Band. Seit 1957 wurden über drei Millionen Fahrzeuge dieses Typs produziert. Es fand jetzt eine Wende zum modernen Automobilbau statt. Im Dezember 1990 erfolgte die Gründung der Volkswagen Sachsen GmbH, die heute in Chemnitz und Zwickau/Mosel produziert. Es wurde mit der Produktion des 1991 eingeführten Golf 3 begonnen. Später wurde auch der Passat in Zwickau produziert. Mittlerweile produziert und lackiert das Werk in Zwickau/Mosel die Karosserien für den Oberklassewagen Phaeton und für die Produktion des Bentley.
Nach dem Zusammenbruch der DDR wurde im Juli 1990 die Sachsenring Automobilwerke GmbH gegründet. Im Jahr 1996 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Ende 1996 stellte die Sachsenring AG ein neu entwickeltes umweltfreundliches Fahrzeug vor – mit Aluminiumrahmen und kombiniertem Elektro-Diesel-Antrieb. Der Einsatz war vor allem für Taxiunternehmen und Autoverleiher sowie Behörden gedacht. Doch das Fahrzeug wurde nie gefertigt.
Ab 1997 war die Sachsenring AG am Neuen Markt notiert. Durch den mit dem Börsengang verdienten Geld sollten kleinere Firmen aufgekauft werden. Doch der Plan, hierdurch Sachsenring zu vergrößern, war nicht erfolgreich. Vielmehr geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. So kam es beispielsweise zu Unregelmäßigkeiten durch die Übernahme des Zentrum Mikroelektronik Dresden. Die sächsische Landesregierung hatte unrechtmäßig Fördergelder an das zuvor im Besitz des Freistaates befindliche angeschlagene Dresdener Unternehmen weitergeleitet. Das stellte ein Verstoß gegen geltendes EU-Recht dar. Es drohte ein EU-Hauptprüfverfahren und die Rückzahlung von 360 Millionen DM. Daraufhin zogen sich die Hausbanken von Sachsenring und der Vorstandschef Ulf Rittinghaus von der weiteren Finanzierung zurück.
Am 30. Mai 2002 ging die Sachsenring AG in die Insolvenz. Zuvor trat Ulf Rittinghaus als Vorstandsvorsitzender zurück. Daneben legte der Aufsichtsratsvorsitzende Ludger Staby den Vorsitz nieder. Ulf Rittinghaus beschuldigte indirekt die sächsische Landesregierung, sie sei an dem Untergang des Unternehmens schuld. So habe diese ihn zu Wahlkampfspenden gedrängt, so Rittinghaus. Ob und in welchem Umfang es Verstrickungen zwischen Landesregierung und Unternehmen gegeben hat, wurde nie geklärt. Ein vom sächsischen Landtag eingesetzter Untersuchungsausschuss stellte seine Arbeit ein – ergebnislos.
Anfang Januar 2006 wurden Ulf und Ernst Wilhelm Rittinghaus sowie der dritte Vorstand Jürgen Rabe von der Staatsanwaltschaft Chemnitz angeklagt. Der Vorwurf: vorsätzliche Insolvenzverschleppung. Die Brüder Rittinghaus wurden auch der Untreue und Bilanzfälschung beschuldigt. Die Vorstände hätten von der Überschuldung der SAG gewusst, so die Staatsanwaltschaft. Das Gerichtsverfahren wurde nach siebenjähriger Prozessverfolgung durch einen Vergleich beendet.
Der Landkreis hat an Sehenswürdigkeiten so einiges zu bieten. Darunter findet man zum Beispiel die älteste öffentliche Bibliothek in Sachsen. Zu dem kann man auf den Spuren bedeutender Persönlichkeiten wandeln. Robert Schumann, Gert Fröbe und Max Pechstein sind Bürger von Zwickau. Ein schmiedeeiserner Pavillon bietet ein zauberhaftes Ambiente am Aussichtspunkt Muldenwarte. Von hier aus hat man einen weiten Blick über die Stadt und den Fluss. Ein Wahrzeichen von Zwickau ist die Paradiesbrücke. Die 69 Meter lange und 12 Meter breite Brücke überquert die Mulde in Zentrumsnähe. Die Paulskirche ist leicht an der grünen Kupferhaube zu erkennen. Das Bauwerk verbindet Elemente der deutschen Neogotik und Schmuckelemente des Jugendstils. Zahlreiche Schlösser, Parks, Geburtshäuser besondere Persönlichkeiten und Museen lassen den Aufenthalt in Zwickau ereignisreich werden.
Gern besucht wird das August Horch Museum. Nicht nur Autoliebhaber können hier die Geschichte des Automobils entdecken. Kunstliebhaber werden ihre Freude in der Galerie am Domhof haben. Im neoklassizistischen Bau der alten Lateinschule werden Kunstausstellungen, Lesungen, Vorträge und Musikaufführungen veranstaltet. Das Eckhaus am Hauptmarkt beherbergt ein Museum über den berühmten Komponisten der Romantik Robert Schumann.
Die moderne Stadthalle Zwickaus aus Stahl und Glas in Zylinderform bietet abends ein abwechslungsreiches Programm. Von Konzerten über Sportveranstaltungen kommt jeder auf seine Kosten. Wer Open-Air feiern möchte, ist in der Freilichtbühne Zwickau genau richtig. Für ein ruhigeres Abendprogramm gibt es Kinos und das Theater Plauen-Zwickau sowie das Puppentheater.
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