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Als gegen Ende des 17. Jahrhunderts die lokale Geschichte der Opernhäuser in der heute altehrwürdigen und traditionsreichen Universitäts- und Messestadt Leipzig begann, war die erste städtische, von 1693 bis 1720 bestehende Barockoper am Brühl nach der Oper am Gänsemarkt (1678 bis 1738) in Hamburg die zweite ihrer Art in ganz Deutschland. Unter der Leitung des Komponisten Georg Philipp Telemann erlangte das Opernhaus im Laufe der Zeit auch überregionale Anerkennung und Bekanntheit. Gravierende bauliche Mängel und anhaltende finanzielle Schwierigkeiten sorgten jedoch für baldigen Niedergang sowie Schließung des Betriebs und Abriss des Gebäudes im Jahr 1729. Erst 1766 entstand mit dem Komödienhaus am früheren Fleischerplatz und heutigen Richard-Wagner-Platz eine dauerhaft sowie bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg Anfang Dezember 1943 intensiv für Opern- sowie Schauspielaufführungen genutzte neue Spielstätte. Konkurrenz bekam diese durch das 1868 am Augustusplatz eröffnete Neue Theater, welches jedoch ebenfalls und zur gleichen Zeit der Bombardierung Leipzigs zum Opfer fiel.
Die Überreste des Neuen Theaters wurden 1950 abgetragen, um Platz für einen Neubau an gleicher Stelle zu schaffen. Nach drei letztlich erfolglosen Wettbewerben für den Bau erhielten 1954 die beiden deutschen Architekten und Bauingenieure Kunz Nierade und Kurt Hemmerling den begehrten Auftrag. Der feierliche Festakt zur Einweihung des 44,6 Millionen Mark teuren Opernhauses fand am 8. Oktober 1960 statt. Zum Auftakt wurde die weltberühmte Oper „Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner gezeigt. Die Werke des genialen, politisch aber auch umstrittenen Komponisten werden seither und bis heute am Opernhaus Leipzig intensiv gepflegt. Trotz der damals modernsten bühnentechnischen Ausstattung sowie gelungenen Innengestaltung wurden nach der Eröffnung in Hinsicht auf Außengestaltung und Fassade kritische Stimmen laut. Bemängelt wurde insbesondere die zu schlichte, nicht zum neoklassizistischen Konzept passende äußere Erscheinung, die lediglich mithilfe künstlicher Beleuchtung nachts beeindrucken, jedoch nicht bei Tageslicht zum Tragen kommen würde.
Im Gegensatz hierzu fand die luxuriöse Inneneinrichtung Begeisterung und Zustimmung. Lobend erwähnt wurden die edlen blauschwarzen Steinfußböden, die mit filigranen Fliesen aus Meißener Porzellan, Ahorn und Birnbaum verkleideten Wände sowie die aufwendig kunstgeschmiedeten Treppengeländer mit Handläufen aus schimmerndem Messing. Auch die differenzierte Deckenbemalung, die markant gestalteten Logen und die wie Knospen von Blumen wirkenden Leuchten in den Foyers gefielen und gefallen den Gästen. In den 1970er-Jahren wurden in den heute als Ausstellungsfläche für Beleuchtungstechnik und Operngeschichte genutzten Kellerräumen mit der aktuell größten Scheinwerfersammlung in Europa noch kleine Kammerspiele aufgeführt. Seit 1990 befindet sich dort auch eine kleine Kunstgalerie, das ehemalige Kellertheater als Spielstätte für Kinderchor und Musik-Tanz-Theater ist seit Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr in Betrieb. Zur Zeit der Wende 1989/90 und der einhergehenden Auflösung der bisherigen „Städtischen Theater Leipzig“ sah sich das Opernhaus zunächst mit einigen Wirren und Zukunftsängsten konfrontiert. Unter Regie des neuen Intendanten Udo Zimmermann zwischen 1991 und 2001 gewann das Haus jedoch schnell wieder an Zuversicht und Publikum. Das neuartig aufgestellte Drei-Sparten-Theater mit Oper, Ballett und musikalischer Komödie reüssierte überregional und international und erhielt in der Spielzeit 1992/93 von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ sogar die Auszeichnung „Opernhaus des Jahres“.
2007 wurde das Opernhaus für 9,5 Millionen Euro umfassend erneuert. Dabei wurde der Brandschutz den gesetzlichen Erfordernissen angepasst, Asbest in Lüftungskanälen durch ungefährlichere Materialien sowie alte Teppichböden durch originalgetreu gewebte neue Böden ersetzt. Auch der Kassenbereich wurde von Grund auf neu gestaltet und eine Reduzierung der Bestuhlung zwecks besserer Sitzqualität der Besucher auf jetzt 1.264 Sitzplätze wurde vollzogen. Zur feierlichen Wiedereröffnung des Opernhauses mit „Tag der offenen Tür“ am 11. November 2007 besichtigten über 8.000 Besucher das Haus. Der Spielbetrieb wurde am 15. November 2007 mit der Oper „Rienzi“ von Richard Wagner von Neuem gestartet. Dem zwischen 2007 und 2011 an der Oper Leipzig tätigen Intendanten Alexander von Maravić gelang es glücklicherweise 2008, den international renommierten sowie im gesamten deutschsprachigen Raum erfolgreich tätigen Peter Konwitschny als Chefregisseur in die Messestadt zu holen. Während dieser dort bis Ende 2011 arbeitete und wirkte, ist der ebenfalls durch Alexander von Maravić angeworbene Choreograf und Ballettdirektor Mario Schröder seit der Spielzeit 2010/2011 sowie bis heute Direktor und künstlerischer Leiter des Balletts an der Oper Leipzig.
Unter der seit 2011 andauernden Intendanz des ab 2009 bereits als Generalmusikdirektor vor Ort tätigen Ulf Schirmer konnte sich die Oper Leipzig weiterhin dauerhaft als eine der bestbesuchten und populärsten Spielstätten in der deutschen Opernlandschaft etablieren. Die Inszenierungen der Werke von Richard Wagner und Richard Strauss wie etwa „Die Feen“, „Der Ring des Nibelungen“ sowie „Ariadne auf Naxos“ und „Elektra“ sorgten für ausverkaufte Vorstellungen und wohlwollende Presse. Auch die Aufführungen der Stücke „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, „Charleys Tante“, „Hänsel und Gretel“, „Lulu“, „Macbeth“ sowie „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ und „West Side Story“ wurden vom begeisterten Publikum frenetisch bejubelt. Dank des anhaltend großen Erfolgs, der Akzeptanz und Anerkennung und den seit Jahren kontinuierlich steigenden Besucherzahlen der Oper Leipzig wurde Schirmer im Juni 2017 von der Ratsversammlung der Stadt einstimmig als Intendant bis Juli 2022 bestätigt.
Der Chor der Oper Leipzig ist seit Gründung des Leipziger Stadttheaters fester Bestandteil des Opernhauses. Zahlreiche bekannte Intendanten und Dirigenten prägten die jetztige Qualitat des 69 Musiker umfassenden Opernchors. Seit 2017 wird dieser geleitet von Chordirektor Thomas Eitler-de Lint.
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