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Mit 27 Tausend Quadratmetern ist das Grassi Museum Leipzig, Teil eines der größten Museumskomplexe in Deutschland. Es beherbergt das Museum für Angewandte Kunst, das Museum für Musikinstrumente und das Museum für Völkerkunde. Ende des 19. Jahrhundert erbaut, genauer im Jahre 1874 durch den Verein „Gesellschaft der Freunde des Kunstgewerbemuseums zu Leipzig“ – also mitten in Zeiten des deutschen Kaiserreiches. Das Grassi Museum ist somit das zweitälteste Kunstgewerbemuseum des Landes. Im Jahre 1904 entschied sich die Stadt selbst Museumsträger zu werden und ist es bis heute geblieben. Zu Beginn gab es das Völkerkundemuseum und das Kunstgewerbemuseum – das Musikinstrumenten Museum eröffnete seine Pforten später.
Wie es oft ist am Anfang, fing auch diese Sammlung klein an, wuchs jedoch dank des ehrgeizigen Bemühens der Mitglieder, eifriger Mitarbeiter und wohlmeinender Mäzene stetig und rasant an. Aufgrund seines historischen Alters ist das Grassi Museum mittlerweile im Besitz eine der bedeutendsten Sammlungen ganz Europas. Diese bedeutsame Kompilation aus insgesamt rund 90.000 Objekten enthält Gegenstände aus dem europäischen so wie internationalen Kunsthandwerk, zurückzudatieren von der Antike bis hin zu unserer Zeit: insgesamt beeindruckende 2500 Jahre Kunst und Kultur. Hauptsächlicher Mengenfokus liegt indessen auf dem Kunstgewerbe der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhundert. Diese enorme Vielzahl an kunstgewerblicher Historie füllen überdies über nahezu sage und schreibe 185.000 Originalexemplare literarischer Blätter und unterschiedlichster Fotografien.
Ab 1892 wurde das Grassi Musuem auf dem Königsplatz nach Plänen des Stadtbaudirektors Hugo Licht gebaut. Zu jener Zeit wird die Stadt Leipzig nicht nur Bauheer, sondern übernimmt auch die Trägerschaft des Museums aus den Händen des Vereins. Vier Jahre später kommt der eindrucksvolle italienisch inspirierte Neubau hinzu, der feierlich eingeweiht wird. Aufgrund der fleißigen Sammler und der deswegen immer größer werdenden Kunstsammlung wird das vor wenigen Jahren erst fertiggestellte Gebäude schließlich schon zu klein und bietet zu wenig Platz für die riesige Anzahl der Exponate und Objekte. Erweiterungsvorschläge wurden nicht realisiert. Man überlegte ebenfalls das Völkerkundemuseum im alten Grassimuseum am Königsplatz zu lassen und dem Kunstgewerbemuseum ein neu errichtetes Gebäude auf dem Areal des alten Johannisfriedhofs zu bieten. Schlussendlich wurden Gebäude für beide Museen auf dem Gelände des Friedhofes realisiert. Die Architekten Zweck und Voigt planten für das Kunstgewerbemuseum. In den Jahren 1925 bis 1929 wurde es nach ihren Plänen unter der Bauleitung von Stadtbaurat Hubert Ritter errichtet.
Das Grassi Museum liegt seit dem am östlichen Rand der Leipziger Innenstadt. Die innerlich gelegenen Höfe des Museums sowie der nächstgelegene Friedhof Park namens Alter Johannisfriedhof macht die gesamte Gegend, auf die sich das Museum befindet zu einem anziehenden und magnetischen Kulturort der Entschleunigung und Besinnung inmitten der hektischen Großstadt, die seit geraumer Zeit nicht nur in Sachen Kunst und Kultur der Hauptstadt Berlin Konkurrenz macht. Obwohl erst 1929 fertiggestellt, werden schon 1927 sind die Türen für Besucher wieder geöffnet und es werden Ausstellungen gezeigt. Ein besonderer Hingucker: die damals neue Pfeilerhalle und ein eindrucksvolles Dach. Zu dieser Zeit entwickelte sich auch das Museum für Musikinstrumente und wurde in die Flügel des Gebäudekomplexes integriert. Sogar ein japanischer Garten befand sich in einem der Innenhöfe.
Im Zuge der Weltkriege schloss das Museum situationsbedingt und die Gebäude wurden vollkommen zerstört und fast völlig ausgebrannt. Die Gebäude blieben jahrelang eine Ruine und trauriges Mahnmal der schrecklichen Taten der Kriegszeit: Leipzig wurde 1943 bei einem Bombenangriff schwer zerstört. Die Sammlungen sind zum größten Teil erhalten geblieben, da die Ausstellungsobjekte rechtzeitig an andere Orte gebracht wurden und anderweitig gelagert wurden.
Ab dem Jahre 1951 wird das Gebäude instand gesetzt und das Museum wieder genutzt. Weitere trostlose Zeiten und absolute Verwahrlosung folgen: Nach langem Pausieren der Dauerausstellungen und Leerstehen wegen schwerwiegender Baumängel und Gefahr von Wassereinbrüchen (immerhin beinahe 15 Jahre ab 1981 bis Mitte der 90er Jahre) konnte das Museum erst 2007 nach jahrelanger ausgiebiger Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen u. a. nach den Plänen des britischen Architekten David Chipperfield wiedereröffnet werden. Die schöne Pfeilerhalle sowie das expressive Dachkonstrukt wurde rekonstruiert dank der Gelder einer Stiftung.
Wie kam das Grassi Museum zu seinem Namen? Benannt ist das Museum nach dem im Jahre 1880 verstorbenen beliebten Finanzier, Förderer und Freund der Vereinsmitglieder Franz Dominic Grassi. Die Stadt Leipzig nutzte die Gunst der Stunde und schöpfte ein Teil des millionenschweren Erbes dafür aus, beiden Museen einen Bau planen und errichten zu lassen, der von repräsentativem Eindruck ist und die ästhetische Vision jener Zeit einfängt.
Ein Museum will Geschichten erzählen – mit der echten Geschichte des Lebens Neugier wecken und Herz und Sinn erreichen. Im Grassi Museum finden sich heutzutage Handwerk vom Feinsten kombiniert mit Exponaten, Musikinstrumenten und Kunstgut aus aller Welt und aus jeder Zeit: In den vielen Sälen und Räume kann der Besucher eine unglaubliche Fülle an Objekten entdecken. Dabei liegt der Hauptaugenmerk dennoch immer heimatverbunden auf den Objekten der traditionsreichen historischen Kunsthandwerk des Landes Sachsen.
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