Startseite » Sehenswürdigkeiten in Sachsen » Denkmäler & Mahnmale » Völkerschlachtdenkmal in Leipzig
Im Südosten von Leipzig, im Stadtteil Probstheida, steht das 91 Meter hohe Völkerschlachtdenkmal. Errichtet wurde es zu Beginn des 20. Jahrhunderts und nach längerer Planungs- und Bauphase schließlich am 18. Oktober 1913 eingeweiht. Somit fand diese Eröffnung exakt 100 Jahre nach der Völkerschlacht, damals vor den Toren Leipzigs geschlagen, statt.
Diese Völkerschlacht zwischen napoleonischen Truppen und solchen aus Russland, Schweden und Preußen hatte vom 16. bis 19. Oktober 1813 zu einer Niederlage Napoleons und damit auch vieler Soldaten aus dem Raum Leipzig geführt. Entsprechen war die Motivation, diese Niederlage mit einem Denkmal trotz Bestrebungen einiger weniger zunächst gering. Bis zum I. Weltkrieg galt die Völkerschlacht bei Leipzig als die größte militärische Schlacht der Weltgeschichte. Dementsprechend monumental sind auch die Ausmaße des Völkerschlachtdenkmals. Es ist eines der größten Denkmäler in Europa überhaupt.
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Bis es errichtet wurde, musste aber zunächst einiges geschehen. Die Idee für ein solches Denkmal geht auf den Dichter Ernst Moritz Arndt zurück, der schon kurz nach der Schlacht erste Pläne entwickelte. Allerdings stieß er damit auf wenig Gegenliebe in und um Leipzig, da man dort ungerne dieser Niederlage ein solches Denkmal widmen wollte. 1863 erst, schon nach dem Tode Arndts im Jahr 1860, wurde dann doch ein Grundstein für ein solches Denkmal gelegt. Es dauerte 50 weitere Jahre, bis das Denkmal endlich stehen sollte. In der Zeit davor, allerdings auch erst 1895, hatte der Deutsche Patrioten-Bund zunächst zwei Ideenwettbewerbe veranstaltet, nachdem er mit den Ergebnissen des ersten nicht zufrieden gewesen war. Und auch die Pläne des Siegers des zweiten Wettbewerbs, Wilhelm Kreis, wurden nicht umgesetzt. Stattdessen beauftragte man den Berliner Architekten Bruno Schmitz, der schließlich den endgültigen Entwurf umsetzen durfte.
Die erneute Grundsteinlegung erfolgte diesmal am 18. Oktober 1898, das 42.500 m2 große Gelände dafür wurde dem Patriotenbund von der Stadt Leipzig geschenkt. Zunächst musste die bereits verfüllte Sandgrube wieder ausgeschachtet werden, da der Boden sonst nicht genügend Stabilität geboten hätte. Allein diese Ausschachtungsarbeiten verschlangen zwei Jahre an Bauzeit. Nach der Fertigstellung der Fundamente errichtete man ein erstes Gerüst mit 54 Metern Höhe, beim folgenden Aufbau des Denkmals musste die Position jedes einzelnen Steines exakt berechnet werden. Nach dann insgesamt 14 Jahren Bauzeit stand das gesamte Völkerschlachtdenkmal. Bis zu seiner Einweihung am 18. Oktober 1913 wurden nur noch Bildhauerarbeiten in seinem Inneren durchgeführt. Hauptgast der Einweihungszeremonie war schließlich niemand Geringeres als König Wilhelm II., der an der Spitze eines Autokorsos vom Leipziger Hbf bis zum Ort des Denkmals eine Delegation etlicher weitere Honorationen anführte.
Heute kann man mittels insgesamt 500 Stufen das gesamte Gebäude erklimmen. Nach 364 Stufen erreicht man eine Aussichtsplattform des Völkerschlachtdenkmals, die einen hervorragenden Ausblick auf die Stadt Leipzig und sein Umland bietet. Allerdings ist der Zugang nicht kostenlos. Im Eintrittspreis enthalten ist dann wiederum der Zugang zu einem Museumsbereich, der ausgiebig über Geschichte und Entstehung des Denkmals informiert.
Zudem verfügt das Denkmal über einen eigenen Chor, der hier regelmäßig Konzerte veranstaltet. Dazu gibt es auch Orgelkonzerte im Programm des Völkerschlachtdenkmals, das durch seine Schallreflektionen über eine einmalige Akustik verfügt. Des Weiteren findet hier einmal im Jahr ein Wave-Gotik-Treffen statt.
Das gesamte Bauwerk verfügt über eine Masse von schier unvorstellbaren 300.000 Tonnen. Bei guter Witterung ist diese Landmarke aus über 100 Kilometer Entfernung noch auszumachen. Eigentümer des Völkerschlachtdenkmals ist die Stiftung des öffentlichen Rechts der Stadt Leipzig. Annähernd eine Million Menschen suchen dieses einzigartige Gebäude pro Jahr auf. Vor dem Denkmal befindet sich ein riesiges Wasserbassin, das erst einige Zeit nach der Einweihung den heutigen Namen „See der Tränen“ erhielt, symbolisch fängt es also die Tränen der um die Gefallenen Trauernden auf. Seit 2008 zählt das Denkmal zur „Straße der Monumente“, ein Netzwerk von Denkmälern und anderen Orten der Erinnerungen in Leipzig und Umgebung.
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